Dacheindeckung & Dach decken - Wie decke ich ein Dach richtig?

Um erfolgreich sein Dach mit Dachplatten einzudecken, sind bereits vor dem Eindecken wichtige Dinge zu beachten. Unter anderem gehört dazu die Abklärung, ob in der Gemeinde entsprechende Baugenehmigungen notwendig sind. Diese sollten ggf. bereits vor dem Einkauf eingeholt werden.

 

Benötigtes Material

  • Pinsel und lichtechte weiße Farbe für die Unterkonstruktion bei Lichtplatten
  • Bandmaß
  • Säge oder andere Werkzeuge für den Zuschnitt
  • Bohrmaschine
  • Schrauben für die Befestigung je nach Art der Dachplatten
  • ggf. Laufbrett
  • Dichtmittel nach Art der Dachplatten
  • weiches Tuch, Staubsauger oder Druckluft für die Entfernung von Säge- oder Bohrspänen
  • ggf. Reparaturfarbe

Lagerung der Dachplatten

Beim Be- und Entladen sollten die Dachplatten je nach Länge von mindestens zwei Personen vom Stapel gehoben und hochkant zum Einbauort oder der Lagerstätte getragen werden. Gelangen die Platten nicht umgehend zur Verarbeitung, sollten sie im gut belüfteten Stapel lagern, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden. Ferner sollten die Platten nie direkt auf dem Boden gestapelt werden. Holzbalken als Untergrund bieten sicheren Schutz gegen Nässe aus dem Erdreich. Gegen eindringendes Wasser empfiehlt es sich, den Stapel in eine leichte Schräglage zu bringen, sodass dieses abfließen kann. Generell sollten Dachplatten gegen Witterung geschützt gelagert werden; ein überdachter Raum kann bereits ausreichen. Müssen die Platten eine längere Zeit lagern, ist zum Schutz eine helle Folie zu verwenden. Die Lagerung der Dachplatten in der prallen Sonne gilt es zu vermeiden, da dies zur Verformung der Platten im Stapel führen kann.

Das geeignete Dach

Das ideale Dach für die Verlegung von Dachplatten weist einen Neigungswinkel von mindestens 10° auf. Ist diese Neigung nicht gegeben, sollte ein Unterdach eingebaut werden (nur bei Stahlblechplatten!), das wasserführend wirkt. Je nach verwendeter Dachplatte sind trotz Wasserführung 7° Neigungswinkel des Daches nicht zu unterschreiten, da beispielsweise Pfannenbleche sonst den Wasserablauf nicht ermöglichen. Ihr Baustoffhändler kann Sie bei der Auswahl der Dachplatten beraten und Lösungen aufzeigen.

Die Unterkonstruktion

Zur Verlegung sämtlicher Dachplattenarten ist eine Unterkonstruktion notwendig. Die Unterkonstruktion kann aus Holz oder Metall bestehen. Kommt Holz zum Einsatz, ist Tragfähigkeit durch 4 mal 6 cm starken Latten gewährt. Zur Vermeidung von Hitzestaus besonders bei Lichtplatten soll die Lattung dauerhaft weiß gestrichen sein. Alternativ kann bei der Unterkonstruktion mit reflektierendem Klebeband derselbe Effekt erreicht werden. Ohne diese Vorsichtsmaßnahme kann es zur Rissbildung und zu Verformungen der Platten kommen. Holzschutzmittel, Imprägnierungen und Schutzfarben benötigen ausreichend Zeit zur Trocknung. Anderenfalls können Verfärbungen der Platten auftreten. Je nach verwendetem Plattenmaterial sind 50 cm bis 80 cm Abstand zwischen den Latten einzuhalten. In Gegenden, in denen erhöhte Schneelast zu erwarten ist, empfehlen sich engere Abstände.

Ermitteln der Brutto- und Nettofläche

Die Quadratmeterzahl an benötigten Dachplatten ist stark abhängig von der Größe des Daches und der Größe der verwendeten Dachplatten. Grundsätzlich sollten Dachplatten so bemessen sei, dass sie in voller Länge ohne Querüberlappung verlegt werden können. Ist die nicht möglich, müssen bis zu 20 cm Überstand zwischen den Platten einkalkuliert werden. Die Maßhaltigkeit des Daches hat ebenfalls Einfluss auf die Bruttofläche der Dachplatten: Bei Abweichungen von mehr als 20 mm müssen Zuschnitte eingeplant werden. Die Maßgenauigkeit des Daches lässt sich ermitteln, indem das Dach diagonal vermessen wird. Beide Messergebnisse sollten im Idealfall identisch sein.

Vorbereitende Arbeiten

Sind die Dachplatten geliefert und die Unterkonstruktion vorbereitet, können die Platten zugeschnitten werden. Für den Zuschnitt kommen allein Werkzeuge infrage die möglichst wenig Hitze erzeugen. Bei verzinkten Dachplatten hat sich in der Vergangenheit Hand- oder Elektroblechschere, Elektroknabber oder Stichsäge bewährt. Für Dachplatten aus Kunststoffen kann neben der Tischkreissäge ebenfalls eine Stichsäge zum Einsatz kommen. Hier ist vor allen Dingen auf die richtige Auswahl des Sägeblattes zu achten. Spezielle Kunststoffsägeblätter sind im Handel erhältlich. Ein Anschlag erlaubt gerade Schnittführung und beugt dem Verkanten vor. Die Zuschnitte von Zinkblechen erfordert an der Schnittfläche die Versiegelung mit Reparaturfarbe. Zum Schutz der Dachplatten sollten Späne umgehend entfernt werden.

 

Ähnliche Empfehlungen gelten für das Bohren. Auch hier dürfen ausschließlich Kunststoffbohrer eingesetzt werden. Eine Probebohrung zeigt, ob das Werkzeug geeignet ist: Zeigen sich Risse an den Rändern, ist das Werkzeug auszuwechseln, da diese zum Bruch führen können. Das Bohrloch selbst sollte 3 mm bis 4 mm größer sein, als es der Schraubendurchmesser am Schaft erfordert. Die Dachplatten werden sich bei Hitze und Kälte dehnen bzw. zusammenziehen. Wird kein ausreichender Spielraum gewährt, kann auch dies zur Beschädigung der Dachplatten führen.

Bei der Verlegung beachten

Bei der Verlegung der meisten Dachplattenarten ist die Windrichtung zu beachten: Überlappungen in der Länge sollten nicht in Windrichtung zeigen. Aus diesem Grund wird mit dem Eindecken entgegen der vorherrschenden Windrichtung begonnen. Die Verlegearbeiten beginnen an der Traufe und enden am First. Dabei wird in seitliche Richtung jeweils über die gesamte vertikale Fläche des Daches gearbeitet. Sind die Platte nicht in voller Länge zu verlegen und kommt es zu Überlappungen in Querrichtung, muss darauf geachtet werden, dass die einzelnen Platten versetzt angebracht werden. Zu diesem Zweck wird mit einer ganzen Platte begonnen. In der zweiten Reihe beginnt die Verlegung dann mit einer in Längsrichtung halbierten Platte. Um dem Eindringen von Wasser und Feuchtigkeit vorzubeugen, sind an den Überlappungsstellen Dichtungen anzubringen.

 

Eine ausreichende Belüftung des Daches hat entscheidende Auswirkung auf die Haltbarkeit der Konstruktion. Abwärme aus dem Haushalt, feuchte Atemluft der Bewohner und Temperaturschwankungen führen zur Kondensation. Kann die Feuchtigkeit nicht abziehen, ist mit schweren Schäden sowohl am Dach als in der Folge auch am Haus zu rechnen. So ist bei jeder Art der Dachkonstruktion eine Belüftung zwingend einzuplanen.

Abschlüsse

Sowohl für den First als auch für den Wandabschluss sind im Fachhandel entsprechende Materialien zu erhalten, die gegen das Eindringen von Wasser sichern. Erkundigen Sie sich bereits beim Einkauf Ihrer Dachplatten danach.

Besonderheiten bei unterschiedlichen Dachplatten

Bei Wellenprofilen sollte die Überlappung mindestens eine Welle betragen. In Gegenden mit besonders hoher Wind- oder Schneebelastung sind zwei Wellen zu empfehlen. Bei der Verwendung von Wellenprofilen im Dachbereich wird jede zweite oder dritte Welle im Wellenberg verschraubt. Ebenfalls muss jeweils eine Schraube an den Überlappungsflächen angebracht werden. Dafür hält der Fachhandel selbstbohrende Schrauben und Abstandshalter für weiche Kunststoffe parat. Dichtungen schützen vor dem Eindringen von Wasser an der Bohrstelle.

 

Bei anderen Dachplattenprofilen ergibt sich die Überlappung aus dem Profil: Trapezprofile werden übereinandergelegt, indem die lange Rippe unten und die kurze Rippe oben überlappt. Die Stegplatten werden mittels Verbindungs- und Randprofilen ineinandergeschoben.

 

Haben Sie sich für strukturierte Dachplatten entschieden, so sind diese mit der Struktur nach unten zu verlegen. Die glatte Seite dient dem Selbstreinigungseffekt. Bei der Verwendung von Dachplatten, die mit UV-Schutz ausgestattet sind, ist darauf zu achten, dass dieser oben liegt.

Dachplatten für die senkrechte Verarbeitung

Um Terrassen zu verkleiden, ein Gewächshaus zu errichten oder als Windschutz können Dachplatten auch in vertikaler Richtung verbaut werden. Im Wesentlichen gelten dieselben Empfehlungen wir beim Eindecken des Daches. Abweichend hiervon wird jedoch das Wellenprofil im Wellental verschraubt und kann auf Abstandshalter verzichtet werden.

Pflege und Schutz

Eine sanfte Seifenlauge und ein weiches Tuch sind ausreichend für die Reinigung der Dachplatten. Für die Verwendung von Dachplatten in schwer zugänglichen Bereichen sind im Handel selbstreinigende Dachplatten erhältlich.

Die eigene Sicherheit

Bei allen Arbeiten im Handwerk und anderswo ist stets in erster Linie an die eigene Sicherheit zu denken. Dies gilt bei der Verlegung von Dachplatten auch und besonders dann, wenn das Dach begangen werden soll. Profilplatten sind aufgrund ihrer Konstruktion nur mit einem Laufbrett begehbar.

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